Motivation
Auslöser, mich spontan dem Klima in der Beute zu widmen, war das 8. Weimarer Bienensymposium im November 2018 und insbesondere der Beitrag "Mikroklima im Bienenvolk" von Torben Schiffer.
Der Beitrag hat Folgendes deutlich gemacht:
- Das Mikroklima in einer Baumhöhle weicht deutlich von dem in einer Magazinbeute ab
- In einer Baumhöhle sind die Bedingungen zur Regulierung der Feuchte deutlich günstiger, als in einer Magazinbeute
- In den heutigen Magazinbeuten sind die Klimabedingungen schlechter, als in den klassischen Korbbeuten
- In einer Magazinbeute kommt es zu mehr oder weniger Kondenswasserbildung
- Kondenswasser und zu hohe Luftfeuchte fördern Schimmelbildung und Krankheiten
- Die Bienen verfügen nicht über die Fähigkeit zur adäquaten Regulierung der Stockfeuchte in einer Magazinbeute
Allgemein gilt: Steigt die Luftfeuchte dauerhaft auf 60 % oder darüber an, muss mit Schimmelbildung gerechnet werden.
Zur ersten Einschätzung will ich zunächst reale Daten über das Klima in unserer Magazinbeute erhalten.
Zielstellung
Mit Hilfe möglichst kostengünstiger und leicht verfügbarer Sensortechnik zeitnah Klimadaten von einer unserer Beuten ermitteln. Im Vordergrund steht dabei die Messung der Luftfeuchte im Brutraum im Vergleich zur Luftfeuchte außerhalb der Beute. Daneben wird die Kondenswasserbildung unter den Abdeckfolien unserer derzeit sieben Beuten beobachtet.
Inhalt
Es wurde eine gewöhnliche 4-Kanal Wetterstation (433 MHz) froggit Weather Station, Typ FT0073, mit mehreren zugehörigen Funksendern verwendet. Darunter einer, Typ FT007TK, mit externem Kabel-Temperatursensor und mehrere Sender, Typ FT007TH, mit intergriertem Temperatur- und Feuchesensor (Foto 1). Bei zwei dieser Geräte konnte der Feuchtesensor ausgebaut und durch einfache Kabelverlängerung extern betrieben werden. Einer dieser beiden Feuchtesensoren wurde speziell für den Einsatz in der Wabengasse gekapselt (Foto 2). Die Außenmaße des gekapselten Feuchtesensors betragen 8 x 16 x 40 mm. Der zylindrische Kabel-Temperatursensor hat einen maximalen Durchmesser von 7,5 mm und eine Länge von 27 mm.
Der typische Aufbau unserer Beuten ist in der Skizze (Foto 3) dargestellt. Im Winter wird der Deckel umgedreht und dann wird noch eine Dämmplatte eingelegt. Dies ist in der Skizze nicht dargestellt. Der Boden bleibt offen, d.h. es wird ohne Einschub überwintert.
Zum Vergleich dazu sind der spezielle Aufbau und die Konfiguration der Sensoren in der folgenden Skizze (Foto 4) dargestellt. Klimatechnisch stellen der Zwischenrahmen mit der eingelegten Abdeckfolie und dem Abstand von 10 mm zur Dämmplatte die markanten Abweichungen gegenüber dem typischen Aufbau dar.
Da der Empfänger nur das direkte Ablesen der Messwerte ermöglicht, habe ich die Anzeige für den jeweiligen Meßzyklus mit Hilfe eines Smart Phone automatisch abfotografiert und somit auch Datum und Uhrzeit erfasst. Die Daten habe ich anschließend manuell in eine Tabelle übertragen und am PC aufbereitet.