1.0 Fremdkörper

beeobs146

Bee Observation 146
unser Programm 
zur Bienen-Forschung

Material
Form


1.0 Fremdkörper in der Beute

Projekttyp: Studie, rein privat

Beginn: Nov 2016 / Ende: Apr 2018

Motivation
Es ist davon auszugehen, dass moderne Technik, wie Sensoren und Elektronik, in Zukunft in der Imkerei und auch im Bienenstock vermehrt zum Einsatz kommen werden. 
Mich interessiert, ob und wie sich mit kostengünstiger Technik imkerliche Maßnahmen bei der Haltung und zur Pflege der Honigbienen verbessern lassen. Beschreibungen und Fotos, die ich bei meinen Recherchen gefunden hatte, haben mich angeregt nicht gleich mit dem Einbau von Technik loszulegen, sondern erst mal vorsichtig zu schauen was passiert, wenn man Fremdkörper im Bienenstock platziert. 

Zielstellung
Identifikation geeigneter Materialien und Formen für den Einsatz in der Beute. 

Inhalt
Auf insgesamt drei Rahmen mit Mittelwänden wurden diverse Fremdkörper, von Alufolie über Magnet bis Zahnbürste, montiert und zeitliche versetzt in einen Bienenstock eingehängt. Ebenso wurde ein Träger mit länglichen Körpern, als Pseudo-Sensoren, präpariert und in eine Wabengasse gehängt. Zusätzlich wurde eine Art Hinderniswand mit unterschiedlichen Öffnungen hergestellt. Diese war präpariert mit flachen Körpern, speziell mit unterschiedlichen Oberflächen. Zwei solcher Hinderniswände wurden ebenfalls je in eine Wabengasse eingebracht.

Ergebnis
Alle Fremdkörper auf den Rahmen wurden sehr schnell verbaut. Weiche Materialien, wie einige Borsten, Kunststoffe oder der Flaschenkorken wurden abgetragen oder zerbissen. Auch eine Walnussschale wurde angeknabbert. Ein Montageband, eine Magnetfolie und ein Flachbandkabel wurden am wenigsten verbaut. 
Bei den Pseudo-Sensoren zeigen Schrauben geringfügig mehr Verklebungen, hauptsächlich mit Propolis. Aber alle wurden auch zumindest auf einer benachbarten Rahmenseite leicht verklebt.
Die am stärksten ignorierten Körper/Materialien auf den beiden Hinderniswänden sind ein spezielles Klebeband, ein Fluglochelement und eine DVD-R. Dabei sind keine auffälligen Spuren hinsichtlich Zerstörung erkennbar und auch kaum Ablagerungen bzw. Anbau.
Fotos:
1 Präparierter Rahmen vier Wochen nach dem ersten Einsatz in der Beute
2 Präparierter Rahmen 12 Monate nach dem ersten Einsatz in der Beute
3 Pseudo-Sensoren zwei Monate nach dem ersten Einsatz in die Wabengasse
4 Hinderniswand 55 Tage nach dem ersten Einsatz in die Wabengasse
Was ich gelernt habe
Der „beste Fremdkörper“ ist der, mit dem sich die Bienen überhaupt nicht beschäftigen. Den habe ich nicht gefunden!
Jeder Fremdkörper in der Beute beeinflusst die Bienen. Er fordert von ihnen Aufmerksamkeit und Energie. Bedenkliche Materialien, wie z.B. einige weiche Kunststoffe, können zerlegt und im Innenraum verschleppt werden. 
Derartige Materialien gehören am besten überhaupt nicht in die Beute bzw. sollten sicher gekapselt sein. 
Trotz der Versuche war das Volk äußerst vital und ertragreich. Auf ihren Honig haben wir aber freiwillig verzichtet.  
Ausblick
Aufbauend auf den Erkenntnissen werden die Aktivitäten mit dem Ziel fortgesetzt, einen Sensor so zu kapseln, dass er für den Einsatz in der Beute geeignet ist. 

Share by: