Bei dem Citizen Science Project war für mich der Austausch zwischen Maker/innen, Wissenschaftler/innen und Imker/innen besonders interessant. Zur Kommunikation bei die Soft- und Hardware-Entwicklung, sowie zu diversen anderen Fachthemen, diente überwiegend die Plattform The Hiveeyes Community (Link siehe unten). Die Plattform ist Anlaufstelle für eine Vielzahl anknüpfender Themen und Projekte, was die Übersicht und Teilnahme am Projekt erschwerte. Insgesamt habe ich viel über Einsatzmöglichkeiten moderner Technik für die Imkerei gelernt - vor allem auch – dass dafür noch einiges zu tun ist.
Meine Anmerkungen zu den Kernkomponenten im BOB-Projekt.
Ich schätze sehr, dass für das BOB-Projekt von Vielen gute Vorarbeit und Begleitung geleistet wurde. Deshalb möchte ich, dass meine Anmerkungen nicht als Kritik, sondern als Anregung für Weiterentwicklungen verstanden werden.
Waage:
Die Präzision der Waage ist gut. Die Anordnung mit einer mittigen Wägezelle ist zwar kostengünstig, aber sie ist auch wackelig. Insbesondere wenn eine Zarge gekippt wird. Aufgrund der Plattenkonstruktion werden außerdem die Belüftung und die Hygiene bei einem darunter geöffneten Boden eingeschränkt. Eine zweiseitig gestützte und „bodenfreie Waage“ würde ich bevorzugen.
Temperatursensoren (Rechen):
Für viele Sensoren ist die Bus-Funktion ideal, allerdings behindert die sperrige Verkabelung nicht nur das Imkern, sondern auch fortwährend den Alltag der Bienen. Für das reguläre Imkern sehe ich für so viel "Sensormaterial" im Brutraum keine Notwendigkeit.
Temperatur-/Feuchtesensor:
Der Kombi-Sensor gefällt mir gut. Allerdings habe ich ihn bisher nur als Referenz für die lokalen Klimadaten unter der Beute im Einsatz. Für den Dauereinsatz des gesamten Sensormoduls (30 x 20 x 8 mm) über oder insbesondere in der Wabengasse, würde ein deutlich kleineres Gehäuse, als ein Zusetzkäfig, eher Akzeptanz finden. Maximal ein Kabel in den Brutraum könnte einen ähnlichen Effekt haben.
Datenerfassung und -übertragung:
Bis auf das anfängliche Hakeln mit der Stabilität der WLAN-Verbindung des Accsess Points hat beides gut funktioniert. Während der gesamten Laufzeit gab es nur einen kurzen Verbindungsabbruch. Das System hat die Verbindung aber eigenständig wieder hergestellt.
Datenaufbereitung:
Die Daten sind bei bee-observer sehr übersichtlich dargestellt. Bei den Gewichtsdaten wäre eine zusätzliche Darstellung der stündlichen Änderungen hilfreich. Eine anwenderfreundliche Interpretation der Daten (z.B. per Ampeln) wäre ein echter Mehrwert neben den Kurven und könnte dazu beitragen, die Akzeptanz bei den Imkernden zu steigern.
Elektronische Stockkarte:
In der Anwendung ist die Handhabung, insbesondere die Konfiguration, sehr umfangreich. Eine übersichtlichere Struktur, z.B. orientiert an der Bienen-Saison, wäre eine Möglichkeit zur Vereinfachung.